Mehr als barocker Glanz
Wenn es Palermo an einer Sehenswürdigkeit nicht mangelt, so sind es Kirchen.
Einige von ihnen – wie z.B. die Kathedrale in der Altstadt, der Dom von Monreale oder die „Cappella Palatina“ sind weltbekannt.
Es gibt aber auch einige weniger bekannte Kirchen, deren Äusseres nicht verrät, welche Schätze in ihnen stecken.
Einige der Kirchen stechen zudem mit einem überraschenden Stil-Mix hervor.
Tipp: Sie haben im Winter selbst die bekanntesten Sehenswürdigkeiten fast für sich alleine.
Von Britta Bohn ⇒
Kathedrale
Die Kathedrale von Palermo (Karte ⇒) ist eine Ausnahme von der Regel der „Inneren Werte“. Viele Besucher finden aus drei Gründen ihr Äusseres interessanter: Der riesige Platz vor der Kathedrale wirkt sehr entspannend, ihr Dach bietet einen atemberaubenden Blick und das Gebäude verzaubert durch einen ungewöhnlichen Stil-Mix aus arabischen, normannischen und byzantinischen Elementen. Aber werfen sie ruhig einen Blick in das Innere. Der Zugang zu einigen Bereichen ist kostenlos.
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Chiesa di San Domenico
„San Domenico“ (Karte ⇒) ist nach der Kathedrale die zweitwichtigste Kirche Palermos. Schon die – im Vergleich zu vielen anderen Kirchen – prächtige Fassade bringt das klar zum Ausdruck. Wie der Name bereits verrät, ist ihr Namensgeber der heilige Dominikus, Schutzpatron der Astronomen, Wissenschaftler und der fälschlich Angeklagten(!). Ab Mitte des 19. Jahrhunderts entwickelte sich die „Chiesa San Domenico“ zu einer Gedächtnis- und Begräbnis-Stätte für sizilianische Persönlichkeiten. Die bekannteste von ihnen ist der Mafia-Jäger Giovanni Falcone.
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Cappella Palatina
Die normannischen Eroberer bauten sich im Mittelalter auf dem höchsten Punkt von Palermo ihren Regierungssitz –
den Normannenpalast.
Besonders viel Aufwand steckten sie dabei in die Kapelle ihres Palastes – die „Capella Palatina“
(Karte ⇒).
Sie ist eine für diese Zeit auf Sizilien typische Mischung aus arabischen, byzantinischen und normannischen Elementen.
Die „Capella Palatina“ ist mehr als beeindruckend und Teil des UNESCO-Weltkulturerbe.
Viele Besucher bezeichnen sie als die eigentlich interessante Sehenswürdigkeiten des Normannenpalastes.
Tipp: Wem der Zugang zur „Cappella Palatina“ zu kompliziert ist,
sollte die ‚Chiesa Santa Maria dell’Ammiraglio‘ besuchen. Sie ist innen ähnlich prächtig ausgestattet.
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Chiesa di San Giovanni degli Eremiti
Zur Kirche „San Giovanni degli Eremiti“
(Karte ⇒)
haben Besucher im Wesentlichen zwei Meinungen:
Die einen freuen sich über die Ruhe, die insbesondere der wunderbare mediterrane Garten ausstrahlt –
und das nur ein paar Schritte vom lebenhaften
Normannenpalast und der
Kathedrale entfernt.
Die anderen finden zwar den arabisch-normannischen Bausteil mit seinen roten Kuppen interessant,
wundern sich aber über einen Eintritt von 6 Euro für eine „leere Kirche“.
Tipp: Gegenüber des Eingangs gibt es eine kleine, „untouristische“ Bar mit Tischen und Stühlen unter grossen Bäumen.
Das ist perfekt für eine schöne Pause, in der Sie „San Giovanni degli Eremiti“ zuersteinmal von aussen auf sich wirken lassen können.
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Chiesa di San Cataldo
Die kleine aber feine „Chiesa di San Cataldo“
(Karte ⇒)
ist eines der Wahrzeichen Palermos.
Der Grund hierfür sind die auffälligen roten Kuppeln auf dem Dach, die den Einfluss arabischer Baumeister schon von Weitem erahnen lassen.
Innen ist die kleine Kirche ein Gegenentwurf zu den vielen barocken Kirchen Palermos –
man könnte fast meinen, Protestanten hätten sie gebaut, so schlicht ist sie.
Tatsächlich entstand sie aber schon im 12. Jahrhundert als Privat-Kirche eines normannischen Admirals.
Tipp: Die direkt neben „San Cataldo“ liegende ‚Chiesa Santa Maria dell’Ammiraglio‘ bietet einen schönen Kontrast.
Wir empfehlen daher beide zusammen zu besuchen.
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Chiesa Santa Maria dell’Ammiraglio
Obwohl deutlich grösser, fällt die „Chiesa Santa Maria dell’Ammiraglio“
(Karte ⇒)
neben der direkt benachbarten ‚Chiesa di San Cataldo‘ nicht sonderlich ins Auge.
Die roten Kuppeln von „San Cataldo“ ziehen zuersteinmal die ganze Aufmerksamkeit auf sich.
Bei den inneren Werten ist es aber genau umgekehrt.
Die „Chiesa Santa Maria dell’Ammiraglio“ ist wegen ihrer wunderschönen Mosaike fast so bekannt, wie die ‚Capella Palatina‘.
Tipp: Sonntags findet in dieser Kirche ein orthodoxer Gottesdienst statt.
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Chiesa di Santa Caterina d’Alessandria
Die „Chiesa di Santa Caterina d’Alessandria“
(Karte ⇒)
bietet dem Besucher gleich vier Sehenswürdigkeiten:
einen Blick vom Dach auf die berühmte ‚Fontana Pretoria‘,
ein Frauenkloster, eine Bäckerei und natürlich die Kirche selber.
Die Bäckerei war einst eine wichtige Einnahmequelle für das Frauenkloster.
Viel hat sich seit damals nicht verändert – auch heute backt man hier nach den alten Kloster-Rezepten.
Das Kloster selber ist nicht mehr bewohnt, sondern ein Museum, das eindringlich das Leben der Nonnen schildert.
Die eher schlichte Hülle der Kirche birgt im Inneren ein Wunderwerk des sizilianischen Barocks.
Tipp: Die Bäckerei ist für jeden offen, kostet also keinen Eintritt.
Haben Sie Zeit, empfehlen wir ein Kombiticket für alle drei übrigen Sehenswürdigkeiten.
Haben Sie kein Interesse an Kirchen und Klöster, so lohnt sich aber doch der Blick vom Dach.
- PDF zum Weiterlesen: Der Sizilianische Barock (en,it)
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Chiesa del Gesù
Man sagt ja, der Barock sei die kulturelle Antwort des Vatikans auf die Reformation. Wer eine besonders starke Antwort sehen möchte, sollte die „Chiesa del Gesù“ (Karte ⇒) besuchen. Etwas abseits von den üblichen Touristenströmen und von aussen eher schlicht, vermuten einige Besucher zuersteinmal, sie hätten sich verlaufen. Beim Blick ins Innere trifft sie dann allerdings der Barock mit voller Wucht. Palermo hat Vieles an Kirchen zu bieten aber die „Chiesa del Gesù“ fällt selbst hier auf. Diese Sehenswürdigkeit ist sehr empfehlenswert – selbst wenn der Barock eigentlich nicht so Ihre Sache ist!
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Oratorio di San Lorenzo
Das „Oratorio di San Lorenzo“ (Karte ⇒) zieht Besucher wegen zweier Künstler an: Giacomo Serpotta und Caravaggio. Giacomo Serpotta (1656 – 1732) entstammt einer alten palermitanischen Bildhauer-Familie. Seine Spezialität waren Skulpturen, die er mit aufwändigen Reliefs umgab. Das „Oratorio di San Lorenzo“ ist voll von ihnen. Caravaggio (1571 – 1610) war nur für kurze Zeit auf Sizilien. Als beste Arbeit dieser Phase gilt das Bild „Christi Geburt mit den Heiligen Franziskus und Laurentius“. Besucher können es im „Oratorio di San Lorenzo“ bewundern. Es ist allerdings nur eine Reproduktion, denn das Original wurde 1969 gestohlen. Um diesen Diebstahl ranken sich viele interessante Geschichten.
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Duomo di Monreale
„Multikulti“ hat sich zu einem der Reizworte des 21. Jahrhundert entwickelt.
In Palermo sah man das immer schon entspannter – auch schon vor 1000 Jahren.
Damals vermischten sich hier die arabische, byzantinische und normannische Kultur.
Im Dom von Monreale
(Karte ⇒)
ist diese Mischung regelrecht zu Stein geworden.
Das ist weltweit einmalig.
Monreale erreichen Sie am besten mit dem Bus.
Tipp: Wem die Anfahrt zu kompliziert und/oder der Besucherandrang zu hoch ist,
sollte die ‚Chiesa Santa Maria dell’Ammiraglio‘ im Stadtzentrum besuchen.
Sie ist innen ähnlich prächtig ausgestattet.
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Santuario di Santa Rosalia
Die „Heilige Rosalia“ ist die Schutzpatronin von Palermo.
Um sie ranken sich viele Geschichten.
Auf dem Hausberg von Palermo – dem Monte Pellegrino
(Karte ⇒)
– ist ihr eine Wallfahrtskirche gewidmet.
Besonders schön ist die kleine, in einer Grotte gelegene Kapelle.
Die Wallfahrtskirche erreichen Sie am besten mit dem Bus.
Alleine diese Fahrt lohnt sich bereits – bietet sie doch einen fantastischen Blick auf Palermo.
Tipp: An Wochenenden ist die Wallfahrtskirche ein beliebter Ausflugsort.
Es empfiehlt sich daher, sie an einem Werktag zu besuchen – vorzugsweise vormittags.
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